Eurotisches – Betriebskosten

Natürlich ist die Unterhaltung eines Freibades mit erheblichen Kosten für die Gemeinde verbunden. In den meisten Fällen übersteigen die Betriebskosten die Einnahmen um ein Mehrfaches.

1. Gesamtüberblick Betriebskosten

Für 2009, das letzte Jahr vor der Schließung, sind nach Angaben der Stadtverwaltung folgende Kosten und Erlöse angefallen (alle Angaben in Euro):

Einnahmen

in %

Benutzungsgebühren

9.091

94,6

Pachteinnahmen

449

4,7

vermischte Einnahmen

72

0,7

Einnahmen gesamt:

9.612

100,0

Ausgaben
Innere Verrechnungen Bauhof

46.845

44,2

Personalaufwand inkl. Sozialabgaben

27.075

25,5

Wasser- und Energiekosten

8.588

8,1

spezielle Sachausgaben *)

5.648

5,3

Unterhaltung der Gebäude

5.100

4,8

Unterhaltung der technischen Anlagen

4.404

4,2

Unterhaltung der Grünanlagen

3.104

2,9

geringwertige Wirtschaftsgüter (bis 410 EUR)

1.305

1,2

Reinigung

1.278

1,2

Bewachungskosten

924

0,9

Trinkwasser und Abwasser

878

0,8

Post- und Fernmeldegebühren

596

0,6

Aus- und Fortbildung

153

0,1

Sachverständige und Gerichtskosten

93

0,1

Abgaben und Versicherungen

64

0,1

Dienst- und Schutzkleidung

43

0,0

Bürobedarf

4

0,0

Ausgaben gesamt:

106.101

100,0

Fehlbetrag gesamt:

96.489

Hinweise der Stadtverwaltung zu Einnahmen und Ausgaben:

* Teile der Anlage sind an ehemalige bzw. aktive Mitarbeiter der Stadtverwaltung als Wohnraum vermietet, aus buchungstechnischen Gründen werden die Kosten und Erlöse aus der Vermietung hier nicht ausgewiesen, da sie nicht direkt zum Freibad gehören.

* Die Position “spezielle Sachausgaben” betrifft die Ausgaben für Chemie, Laborkosten, Gebühren Landratsamt usw.

* Die Position “Innere Verrechnungen Bauhof” umfaßt die Unterhaltung der baulichen Anlagen, die Winterschadensbeseitigung sowie die Unterhaltung der Grün- und Außenanlagen.
Die Gesamtkosten pro Besucher betrugen damit ca. 10 Euro.

Für das Bad in Krumhermersdorf, welches von der Stadt für ca. eine Million Euro komplett saniert wurde, fielen 2011 Betriebskosten in Höhe von ca. 300.000 Euro an. Zum größten Teil handelt es sich dabei um Energiekosten für die DIN-gerecht dimensionierte Wasseraufbereitungsanlage. Bei einem Kostendeckungsgrad von ca. 10 % ist das Krumhermersdorfer Bad eines der größten Zuschussgeschäfte der Stadt. Bei 4.391 Besuchern im Jahr 2009 ergeben sich Kosten von mehr als 60 Euro pro Besucher.

Nach der von uns vorgeschlagenen Sanierung ergeben sich folgende Betriebskosten:

Betriebskosten im Vergleich

2. Eintrittspreise

Im letzten Jahr vor der Schließung galten folgende Eintrittspreise:

Tarif

normal

ermäßigt

Tageskarte

2,00

1,00

Feierabendkarte

1,00

0,50

10er-Karte

16,00

8,00

Jahreskarte

20,00

10,00

Nach der Wiedereröffnung würde der überwiegende Teil der Besucher eine Erhöhung der Eintrittspreise um 50 % (auf das aktuelle Niveau der Eintrittspreise für das Bad in Krumhermersdorf) akzeptieren.

Es wäre auch denkbar, auf die Eintrittspreise einen freiwilligen Zuschlag für weitere Sanierungsmaßnahmen zu berechnen.

3. Wasseraufbereitung

Durch Sanierung des Zuflusses aus dem Gansbachtal steht genügend kostenloses Frischwasser zur Verfügung, um auf eine teure Wasseraufbereitungsanlage verzichten zu können. Die Einhaltung der geforderten Grenzwerte nach DIN 19643  könnte durch tägliche bzw. wöchentliche Analysen (Gesamtkosten pro Jahr unter 3.000 Euro) gewährleistet werden. Der Wasserverlust der undichten Becken könnte durch geeignete Abdichtungsmaßnahmen (z.B. Dichtschlämme) wesentlich reduziert werden. Der einmalige Aufwand dafür liegt deutlich unter 300.000 Euro.

4. Öffnungszeiten vom 01. Juli bis 31. August 2011 von 14:00 – 18:00 Uhr

Wie im Rahmen der Arbeitsgruppe Freibad bekannt gegeben wurde, sind die Betriebskosten zum größten Teil Personalkosten. Diese könnten durch die Einschränkung der Öffnungszeiten erheblich reduziert werden. Gegenüber 2009 (124 Tage, 961 Stunden) würden sich die Gesamtöffnungszeiten (61 Tage, 244 Stunden) um 717 Stunden oder 75 % verkürzen, ohne dass sich diese Verkürzung in der öffentlichen Wahrnehmung negativ bemerkbar machen würde. Selbst wenn sich die Personalkosten damit nicht in gleichem Maße senken lassen (einige Arbeiten wie Desinfektion oder Rasenpflege müssen natürlich außerhalb der Öffnungszeiten erledigt werden), lassen sich nach unserer Einschätzung auf diese Weise bis zu 60 % der Personalkosten einsparen.

5. Werbung / Marketing

Verringerung des jährlichen Verlustbetrages durch Steigerung der Besucherzahlen

Nach Abschluß der Notsanierungsarbeiten (siehe oben) und Eröffnung des Bades sollten die entsprechenden Informationen gut sichtbar verteilt werden, um auch ortsunkundigen Besuchern den Besuch der Anlage zu erleichtern:

  • deutlich sichtbare Hinweisschilder zum Freibad in der Stadt (und ggf. an der B174)
  • deutlich sichtbare Hinweisschilder am Bad selbst
  • deutlicher Hinweis im Internetauftritt der Stadt www.zschopau.de mit Angaben zum Standort (Anfahrtsplan), Telefonnummer, Öffnungszeiten, Besonderheiten (10-m-Turm / 50-m-Becken) und Eintrittspreisen
  • entsprechende Beiträge in der lokalen Presse, im Lokalradio und Lokalfernsehen

6. Betriebskosten der im Jahr 2008 vorgestellten Planungsvarianten

Variante

Investitionsvol.

Betriebskosten

Stimmen

einmalig in Euro

jährlich in Euro

A – mit 10-m-Sprunganlage,mit 25-m-Schwimmer- undNichtschwimmerbecken

2.410.000

80.000

111

B – mit 25-m-Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken

1.650.000

52.000

7

C – mit 25-m-Schwimmer- und Nichtschwimmerbeckenmit 50-m-Rutsche

2.060.000

70.000

61

D – mit 10-m-Sprunganlage,mit 50-m-Schwimmer- undNichtschwimmerbecken,mit 50-m-Rutsche

2.997.000

88.000

99

Hinweis: Bei den hier angegebenen Betriebskosten sind nur die Verbrauchsmedien (Energie, Desinfektionsmittel usw.) eingerechnet, Wartungs- und Personalkosten sind hierbei nicht berücksichtigt.